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Gefäßchirurgie
Phlebologie

Chirurgisches Centrum Neuss

Erkrankungen

Krampfadern (Varizen)

Die Venen sind die Gefäße, die für einen sicheren Blutrückfluss zum Herzen in unserem Körper sorgen. Diese Strukturen beinhalten die Venenklappen.
Die Venenklappen sind Bestandteil von venösen Gefäßen, um den Rückfluss des Blutes entgegen der Schwerkraft zu verhindern. Die Beinen haben am meisten Venenklappen, da dort der „Gegendruck“ am höchsten ist. Die Tätigkeit des Herzen, Muskelpumpe und Venenklappen sorgen gemeinsam für eine Fließrichtung herzwärts.
Nun wenn die Venenklappen im Fall einer Varizenproblematik nicht gut funktionieren, führt zu einer Rückflussstörung des Bluts und verursacht verschiedene Beschwerden.
Was passiert, wenn Krampfadern nicht behandelt werden?
Auftritt der Beinbeschwerden aufgrund des gestörten Blutflusses in den Venen bei bestehenden Krampfadern ist nicht zu vermeiden. Bei einer Druckerhöhung in den Venen insbesondere bei Stehen und Sitzen wird eine Erweiterung des Venendurchmessers zu erwarten. Die Venenklappen werden ebenfalls ihre Funktion verlieren.   Die wichtigsten Symptome und Beschwerden lauten Spannungsgefühlen, Unterschenkelschwellungen, Schmerzen, wiederholten Venenentzündungen, Hautveränderungen im Sinne eine bräunliche Verfärbung sowie Verhärtungen überwiegend im Bereich des Unterschenkels und der Knöchelregion.
Schließlich können Unterschenkelgeschwüre (Ulcerationen, Ulcus cruris, „offenes Bein“) entstehen die langwierig und kompliziert behandelt werden müssen. Die Venenerkrankung im Sinne eines Krampfaderleidens kann  zu einer Verlangsamung und teilweise auch zu fehlgerichteter Strömung des Blutes führen. Hierdurch kann auf die tiefen Beinvenen übergreifen und sogar zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen.

Bei einer Beinvenenthrombose besteht die Gefahr einer Lungenembolie. Auf der anderen Seite kann zu einen langfristig irreparablen Schäden an den tiefen Beinvenen führen, was das lebenslange Tragen von Kompressionsstrümpfen nach sich ziehen würde.
Welche Therapiemethoden kommen bei der Behandlung der Krampfadern in Frage?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie konservative, minimal invasive– und operative Therapiemethoden. Die Methode wird individuell und nach Durchführung einer Farbduplexsonographie festgelegt. Nach einer genauen Diagnosenstellung und je nach Stadium der Erkrankung wird für eine Methode entschieden. Ein ausführliches Beratungsgespräch von Beginn der Therapie ist notwendig.

 

Periphere arterielle Verschlusskrankheiten

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine Durchblutungsstörung und kann meistens in den Beinen und deutlich seltener in den Armen auftreten. Eine Verkalkung der Gefäßwand oder die Arteriosklerose ist in den allermeisten Fällen die Ursache der pAVK. Es tritt eine Verengung der Gefäße aufgrund von Ablagerungen aus Kalk, Fett und Eiweissen auf. Die Gefäße verengen sich zunehmend, sie verhärten sich und verlieren ihre Elastizität. Der Blutfluss im betroffenen Gefäß wird stark beeinflusst, vermindert sich oder fließt ganz langsam. Das Gewebe wird nicht mehr durchblutet, wenn sich das Gefäß komplett verschließt. Dann erhalten die Muskeln der Beine (und manchmal die Arme) weniger Blut  und damit fehlt es an Sauerstoff, Nährstoffen, Wachstumsfaktoren und Immunfaktoren. Die Muskeln der Gliedmassen werden immer weniger leistungsfähig.
Umgangssprachlich wird diese Krankheit auch Raucherbein oder Schaufensterkrankheit genannt.
Da besonders oft Raucher an der pAVK erkranken, rührt daher der Name „Raucherbein“.   Rauchen ist nämlich der wichtigste Risikofaktor.
Aufgrund der mangelhaften Durchblutung müssen die Patienten bei Auftritt der Schmerzen in den Beinen nach einer gewissen Gehstrecke stehen bleiben. Typischerweise spüren die Patienten diese Schmerzen zuerst in der Wade. Daher kommt der Begriff „Wadenclaudicatio“. Um diese Beschwerden zu kaschieren, tun sie dies zum Beispiel vor einem Schaufenster, daher kommt der Name „Schaufensterkrankheit“.
Eine pAVK verursacht in der Anfangsphase keine Symptome. Die Patienten erleben kaum Einschränkungen in ihrer täglichen Tätigkeit. Eine fortgeschrittene pAVK verursacht die starken Schmerzen zuerst beim Gehen, im Verlauf und infolge einer Befundverschlechterung können die Schmerzen auch in Ruhr auftreten. Im Endstadium drohen den Betroffenen ohne Behandlung dann eine Infektion bis hin zur Blutvergiftung und ein Absterben von Teilen ihrer Gliedmassen.
Die verengte bzw. verschlossene Gefäße müssen dann behandeln werden, damit die Mobilität der Patienten wieder beherrscht werden kann. Hierdurch wird die Lebensqualität deutlich verbessert und natürlich eine Amputation verhindert.
Die Arteriosklerose kommt allgemein mit dem Alter häufiger vor. Sie ist Teil eines natürlichen Alterungsprozesses. Nicht nur die Organe und Gewebe altern, sondern auch die Gefäße.
Allerdings begünstigen einige Risikofaktoren die Gefäßverkalkung, zum Beispiel das Rauchen, Bewegungsmangel oder Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Was sind die Risikofaktoren und Ursachen einer pAVK?

Die Menschen mit einer pAVK leiden unter Durchblutungsstörungen in den Extremitäten. Die Beine werden am häufigsten betroffen und deutlich seltener die Arme. Die „Arteriosklerose„ ist die Hauptursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Bei der Gefäßverkalkung bilden sich Ablagerungen (Plaques) in den Arterien. Die Arterien sind die Gefäße, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Extremitäten bringen. Die Arterien werden durch Kalkablagerungen zunehmend verengt und dabei verlieren ihre Flexibilität. Im Rahmen einer Durchblutungsstörung wird die Blutversorgung der Muskeln und Nerven in den Extremitäten gestört. Nun kommen der Sauerstoff und die Nährstoffe nicht genug in das Gewebe an. Die Gliedmaßen und Muskeln sind bei einer pAVK immer weniger leistungsfähig, was sich besonders beim Laufen und Gehen bemerkbar macht.
Oft zeigt sich die Arteriosklerose nicht nur an den Arterien der Gliedmaßen, sondern auch an anderen Organen, zum Beispiel am Herz, Gehirn oder den Nieren. Dann drohen Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenerkrankungen.
Die Wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • Alter
  • Genetische Veranlagung
  • Rauchen: gilt als wesentlicher Risikofaktor für die Gefäßverkalkung
  • Diabetes mellitus: ein langfristig erhöhter Blutzuckerspiegel greift die Arterien an.
  • Bluthochdruck (Hypertonie): die Gefäße (vor allem Arterien) leiden, wenn sie dauerhaft hohem Druck standhalten müssen
  • Erhöhte Blutfette: zum Beispiel Cholesterin: lagern sich an den Arterienwänden ab
  • Immobilität
  • Ungesunde Ernährung
  • Stress

Vaskulitiden (Gefäßwandentzündungen) sind die seltene Ursachen der pAVK zum Beispiel die Thrombangiitis obliterans oder Takayasu Arteritis.
Symptome:
Schmerzen ist die Hauptsymptome einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Eine AVK entwickelt sich langsam. Im Rahmen der Zunahme der Verengung der Arterien werden die Beschwerden auch zunehmen.  
Größere Engpässe rufen schließlich Beschwerden an den Beinen (seltener Arme) hervor. Folgende Symptome deuten auf eine pAVK hin:

  • Die Schmerzen am Bein werden in der Wade, im Fuß, Oberschenkel oder Gesäß auftreten. Zunächst zeigen sich die Schmerzen nur bei körperlicher Belastung, etwa beim Gehen. Sobald die Muskeln während der körperlichen Belastung zu wenig Sauerstoff bzw. Nährstoffe erhalten, werden die Schmerzen auftauchen. Das ist der Grund, weshalb die Beschwerden erst nach einer gewissen Gehstrecke auftreten.

Symptome im Spätstadium:
Die pAVK wird in vier Stadien nach Fontain eingeteilt.

  • Stadium I: Hier haben die Patienten keine Beschwerden aber es liegen Verkalkungen in den Arterien vor.
  • Stadium IIa: Auftritt der Schmerzen erst nach 250 Meter Gehstrecke.
  • Stadium IIb: Eine schmerzfreie Gehstrecke unter 250 Meter.
  • Stadium III: Jetzt treten die Schmerzen nicht nur bei Bewegung, sondern auch in Ruhe auf, wenn die Muskeln nicht arbeiten, vor allem im Liegen.
  • Stadium IV: Auftritt der Wunden und Ulzerationen. Schlecht durchblutetes Gewebe stirbt ab, auch Wunden heilen schlechter, die Füße sind blass und kalt.

Arterielle Verschlusskrankheit der Halsschlagader

Eine Verengung oder ein Verschluss der inneren Halsschlagader (sogenannte Carotisstenose) ist der Auslöser bei rund 30.000 Schlaganfälle pro Jahr. Die Kalkablagerungen (sog. Arteriosklerose) entstehen häufig an der Verzweigungsstelle in die innere und äußere Halsschlagader. Dadurch treten viele Gefäßwandveränderungen und beeinflussen die Durchblutung des Gehirns. Da die Entstehung einer Arteriosklerose ein systemisches Problem menschlichen Körpers ist, habe die Patienten auch ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Zur Verhinderung eines Fortschreitens der Erkrankung und deren folgenschweren Auswirkungen auf den gesamten Organismus, hilft das frühzeitige Erkennen der Arteriosklerose, da die Gegenmaßnahmen in Anfangsphasen begonnen werden können.  

Die Blutversorgung des Gehirns wird durch die innere Halsschlagader (Arteria carotis interna) gesichert. Wenn die Kalkablagerungen die innere Halsschlagader verengen, wird der Blutfluss zum Gehirn beeinträchtigt. Zusätzlich können Gerinnsel aus der verkalkten Gefäßwand in das Gehirn durch den Kreislauf transportiert werden und durch die Verstopfung eines Gehirngefäßes einen Schlaganfall unterschiedlicher Ausprägung auslösen. Als besonders Schlaganfall-gefährdet gelten Patienten mit starken Verengungen der Halsschlagadern (Verengungsgrad> 70%).

Die Verengung der Halsschlagader kann heute sehr leicht und komplikationslos durch eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße diagnostiziert werden. Ab dem 65. Lebensjahr wird jährlich eine solche Routineuntersuchung empfohlen. Allerdings beim Vorliegen der kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, erhöhter Cholesterin-Wert, Übergewicht, Stress. Allerdings bei einer familiären Disposition kann eine Screening-Untersuchung früher durchgeführt werden.

Viszerale arterielle Verschlusskrankheiten

Die Arteriosklerose ist eine systemische Veränderung der Gefäßwand. Ebenfalls die Arterien im Bauchraum können wie periphere Gefäße, Herzgefäße oder Halsschlagader involviert werden.  Bei Einengung der darmversorgenden Arterien wie Mesenterialgefäße sowie versorgenden Arterien des Magens kommt es typischerweise im Anschluss an Nahrungsaufnahme zu dumpfen wiederholenden   Bauchschmerzen. Im Fall eines chronischen Verschlusses oder bei den akuten thromboembolische Ereignisse (meist kardialer Genese) im Bereich der hauptversorgenden Schlagadern kommt zu einem akuten Abdomen. Ein akuter Mesenterialinfarkt bedeutet, dass der Darm durch einen akuten Verschluss der Mesenterialgefäße bzw. bei einer ausgeprägten Durchblutungsstörung abgestorben ist. Es verursacht massive diffuse Schmerzsymptomatik im Bauchbereich.

Der Mesenterialinfarkt ist ein höchst bedrohliches Krankheitsbild und hat typischerweise einen stadienhaften Verlauf.  
Der Patient klagt im etwa 6 Stunden über stärkste (ischämiebedingte) Abdominalschmerzen. Anschließend kommt meistens eine symptomarme Phase des faulen Friedens, in der nach Absterben des Darms eine Durchwanderungsperitonitis entsteht.
Nach 12 Stunden bzw. im Spätstadium entwickelt sich dann ein akutes Abdomen mit stärksten Schmerzen. Hier treten blutigen Durchfällen auf. Die Darmtätigkeit wird stark beeinträchtigt und die Darmbewegung wird stillgelegt (Paralytisches Ileus).

Eine schnelle diagnostische Untersuchung kann das Leben des Patienten retten. Die Durchführung der Labordiagnostik sowie Durchführung einer Kontrastmittel-Computertomografie sind das wichtigste Verfahren in diesem Fall. Eine Angiografie als eine diagnostische Untersuchung ist sehr aggressiv und eine Duplexsonografie kann keine genauen Informationen übermitteln. Allerdings die Durchführung eine Duplexsonographie ist die erste diagnostische nicht invasive Maßnahme und soll durchgeführt werden, da die Darmbewegung eine wichtige Rolle spielt.  Weiterhin zeigen sich beim akuten Infarkt erhöhte Laktatwerte und im Verlauf ansteigende Entzündungsparameter.

Die Therapie bei der chronischen Verschlusskrankheit besteht zum einen in einer schonenden Diät, zum anderen kann eine interventionelle oder operative Revaskularisationstherapie (Wiederherstellung der Durchblutung) indiziert sein. Beim akuten Mesenterialinfarkt ist eine schnelle Behandlung indiziert, da die Ischämietoleranz des Darms bei etwa sechs Stunden liegt. Ein Verdacht sollte also zügig durch bildgebende Verfahren bestätigt oder ausgeschlossen werden. Ein Mesenterialarterieninfarkt stellt eine absolute operative Notfallindikation dar und hat selbst bei schneller Versorgung eine schlechte Prognose.

 

Aneurysmen (Gefäßaussackung):

Ein Aneurysma ist eine Erweiterung oder Aussackung der Gefäßwand. Das betroffen Gefäß kann sich ausweiten und schließlich einreißen, da die Elastizität des Gefäßes eingebüßt wird. Ruptur eines Aneurysmas (Einriss des Aneurysmas) kann abhängig von der Anatomie eine lebensbedrohliche Blutung verursachen. Ein Gefäß wird aneurysmatisch genannt, wenn das betroffene Gefäß mindestens das Anderthalbfache (1.5x) des normalen Gefäßdurchmessers aufweist. Optisch erinnert das Aneurysma oft an einen Ballon, ein kleines Säckchen oder eine Spindel.
Prinzipiell können Aneurysmen in jedem Bereich des Körpers entstehen. Die Aneurysmen bilden sich am häufigsten jedoch an den Arterien (Schlagadern), weil sie größerem Druck ausgesetzt sind als die Venen.
Ein Aneurysma kann angeboren oder im Lauf des Lebens erworben sein. Die Bauchschlagader (Bauchaorta) ist am häufigsten betroffen. Häufig werden die Brustschlagader, die Gehirnarterien und die Kniegelenksarterie beteiligt. Besonders Männer ab 65 Jahren besitzen ein erhöhtes Risiko für ein Bauchaortenaneurysma aber eine Ruptur-Gefahr ist bei Frauen wesentlich höher.
In vielen Fällen entdecken wir die Gefäßerweiterung zufällig im Rahmen einer anderen Untersuchung. Im schlimmsten Fall wird ein Aneurysma diagnostiziert, wenn das Aneurysma platzt. Die Blutungen sind lebensgefährlich und es muss sofort gehandelt werden.

Die wichtigsten Ursachen für das Aneurysma:

  • Alter: Es ist ein normaler Alterungsprozess, dass die Gefäßwände mit zunehmenden Lebensjahren ihre Elastizität einbüssen.
  • Rauchen setzt nicht nur der Lunge, sondern allen Gefäßen zu.
  • Übergewicht: Zu viele Kilos schaden auch den Gefäßen.
  • Bluthochdruck: Ein zu hoher Druck in den Gefäßen belastet und schwächt die Wände.
  • Fettreiche Ernährungsweise
  • Erhöhte Blutfette (Cholesterin)

Symptome:
Ein Aneurysma bleibt oft lange unbemerkt und ist zunächst meist klein, wächst langsam und verursacht anfangs noch keine Symptome. Erst wenn das Aneurysma größer wird und auf umliegende Organe und Gewebe drückt, setzen Symptome ein. Diese hängen wiederum davon ab, an welcher Stelle sich das Aneurysma gebildet hat. Dies gilt bereits als Notfall und sollte sofort im Krankenhaus abgeklärt werden.

Aneurysma der Bauchaorta:
Symptome können Bauch- und/oder Rückenschmerzen sein. Manche verspüren bei einem Bauchaortenaneurysma auch ein pulsierendes Gefühl in der Nähe des Bauchnabels.

Aneurysma der Kniegelenkarterie (Poplitalarterienaneurysma):
Im Gegensatz zur Bauchaorta, droht beim Poplitealarterienaneurysma selten eine Ruptur. Häufiger kommt es hier durch Gerinnselbildung zu einem akuten Verschluss der Kniearterie und der damit verbundenen schweren Durchblutungsstörung des Beines. Es entstehen starke Schmerzen und Kälte im Unterschenkel sowie Fuss, welche unbehandelt bei fortgestehender Durchblutungsstörung zu einem Verlust des Unterschenkels (Unterschenkelamputation) führen kann.
Aneurysma im Brustbereich:
Es kann Symptome wie Schmerzen in der Brustregion, Rückenschmerzen, Schluckstörungen, Husten, Heiserkeit und Atemprobleme verursachen.

Diagnostisch:
Die krankhafte Aussackung in der Gefäßwand lässt sich mit Hilfe verschiedener bildgebender Verfahren diagnostizieren. Dazu gehören zum Beispiel Ultraschall (Sonografie), Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie). Die Größe und Lage des Aneurysmas lassen sich auf den Bildern gut erkennen.
Eine Kontrastmittel-Computertomographie ist die erste Wahl und kann genaue Informationen übermitteln.  
Ab dem 65. Lebensjahr ist eine Screening-Untersuchung der Aorta mittels Duplexsonographie bei allen Menschen zu empfehlen.

Therapie eines Aneurysmas:
Die Therapie eines Aneurysmas ist von der Anatomie, Durchmesser des Aneurysmas, Vorerkrankungen und Lage des Aneurysmas abhängig.
Es gibt keine medikamentöse Therapie in dem Fall und je nach Indikation sollte eine der folgenden Therapieoptionen ausgewählt werden.

Endovaskuläre Therapie (Stentprothese)
Eine endovaskuläre Therapie ist eine minimal invasive Versorgung des Aneurysmas mit einer Stentprothese. Dieses Verfahren kann entweder durch eine Punktion der Arterie oder eine offene Operation durchgeführt werden. Eine endovaskuläre Versorgung eines Aneurysmas in der Hauptschlagader (Aorta) nennt man EVAR (Englisch: EndoVascular Aortic Repair).
Die Stentprothesen bestehen aus einem Drahtgestell in Form einer Röhre mit einer Ummantelung aus speziellem Stoff. Nach der Implantation des Stents und Überbrückung des Aneurysmas wird das Aneurysma ausgeschaltet und das Blut fließt nur durch den Stent.
Wenn aus dem Aneurysma Gefäße für die inneren Organe abgehen, werden Stentprothese mit entsprechenden Aussparungen eingesetzt. Das Absetzen geschieht unter Röntgenkontrolle, um die punktgenaue Platzierung zu gewährleisten.

Eine endovaskuläre Therapie kann häufig mit örtlicher Betäubung und ohne Narkose durchgeführt werden. Für das Einsetzen der Stentprothese werden entweder eine Punktion oder meist nur kleine Schnitte benötigt. Eine regelmäßige Nachkontrolle nach einer Ausschaltung des Aneurysmas erforderlich. Dabei werden die richtige Lage der Stentprothese, eine sichere Abdichtung und die Größe des Aneurysmas kontrolliert.

Wie bei jeder Operation können einige Komplikationen bei einer endovaskulären Therapie auftreten. Bei einer Undichtigkeit der Prothese kann das Blut neben der Prothese in den Aneurysmasack fließen. Diese Komplikation wird ein „Endoleak“ genannt. Folge davon kann eine erneute Durchblutung des Aneurysmas mit erneuter Gefahr des Platzens sein. Ein Endoleak hat verschiedene Typen und je nach Lage kann entweder endovaskulär oder offen chirurgisch behandelt werden. Die katheterbasierte Korrektureingriffe werden bei ca. jedem zehnten Patienten und jeder zehnten Patientin erforderlich. Im Laufe der Zeit kann es durch Veränderungen der Hauptschlagaderwand, bspw. zum Verrutschen der Stentprothese oder einzelner Anteile kommen.

Eine Thrombose kann sich in der Stentprothese bilden und zu einer Durchblutungsstörung führen. Um diese Komplikation zu verhindern, wird eine blutverdünnende Therapie fortgeführt.

Offen chirurgische Therapie
Die offene Operation ist die klassische und lange Jahre bewährte Methode. Bei der Aneurysmaoperation wird das Aneurysma durch ein Kunstgefäß ersetzt. Dieses wird mit großer Sorgfalt von Hand eingenäht. Um einen großen Blutverlust zu verhindern, muss das betroffene Gefäß für eine gewisse Zeit der Operation abgeklemmt werden. Der Heilungsverlauf ist nach der offenen Operation aufgrund der größeren Wundfläche länger als eine endovaskuläre Behandlung.

Der große Vorteil der offenen Operation ist die lange Haltbarkeit. Korrektureingriffe sind nur sehr selten erforderlich. Dadurch, dass das Aneurysma zum großenteil entfernt wurde, besteht die Gefahr einer erneuten Aneurysmadurchblutung nicht. Dennoch sollten auch nach der offenen Operation regelmäßige Nachkontrollen stattfinden. Einige Komplikationen wie Blutung, Nachblutung, Protheseninfekt, Prothesenverschluss und Wundheilungsstörung usw. können nach so eine Operation auftreten.

 

Aortenerkrankungen

Anatomie:
Das arterielle Blut vom Herzen muss zu allen Körperorganen transportiert werden. Die Aorta ist die größte Arterie des menschlichen Körpers bzw. die Hauptschlagader, die das Blut im Körper verteilt. Die Aorta wird in einen aufsteigenden (Aorta ascendens) und absteigenden (Aorta descendens) Abschnitt und in den dazwischenliegenden Aortenbogen (Arcus aortae) unterteilt. Die Gefäßchirurgie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem absteigenden Teil der Hauptschlagader. Dieser wird nochmals in die Brustaorta (thorakale Aorta) und die Bauchaorta (abdominale Aorta) unterteilt. Um Herzgefäße und aufsteigende Aorta kümmern sich normalerweise die Herzchirurgen. Von der Aorta zweigen aller Erste die Arm- und Halsgefäße ab. Dann werden die Brust- bzw. Thoraxversorgenden Gefäße abzweigen. Die Aorta läuft durch das Zwerchfell in den Bauchraum. Die Bauchorgane (Darm, Leber, Milz, Nieren) werden durchblutet. Die Hauptschlagader teilt sich in zwei Beckenschlagader und erreicht die Beine, die mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden.

Aortenaneurysma (Aussackung):
Die Erweiterung eines Gefäßes auf das Doppelte des normalen Durchmessers wird als Aneurysma bezeichnet. Bei der Aorta entspricht dies einem Durchmesser von mehr als drei Zentimetern. Die Ursachen eines Aneurysmas wurden bereits bei “Aneurysmen” erwähnt.

Aortendissektion (Einriss im Bereich der Gefäßwand):
Eine Aortendissektion ist eine spezielle Art der Aortenerkrankungen und kann akut auftreten. Alle Arterien des Körpers bestehen aus drei Wandschichten. Bei einer Dissektion kommt es durch einen Einriss der innersten Wand zum Ablösen dieser von den beiden äußeren Schichten.
Eine Aortendissektion kann akut auftreten und ein akutes Aortensyndrom verursachen.  Diese Erkrankung der Aorta kann verschiedene lebensbedrohliche Folgen haben, je nachdem welcher Teil der Aorta und welche abzweigenden Gefäße von diesem Einriss involviert sind.
Es kann zu einem Schlaganfall (Apoplex) oder durch Minderdurchblutung der Bauchorgane oder Extremitäten zur Einschränkung lebenswichtiger Funktionen kommen. Meistens handelt es sich bei einer Dissektion ebenfalls um ein akutes Ereignis mit stärksten Rücken- oder Bauchschmerzen und es muss schnell gehandelt werden.

Verengung der Aorta (Aortenstenose) und Verschluss der Aorta:
Die Hauptschlagader kann ebenfalls von Verkalkungen der Gefäßwand (Arteriosklerose) betroffen sein und dadurch zu einer Minderdurchblutung führen. Die Maximalausprägung ist dabei das Leriche-Syndrom. Dies bezeichnet den kompletten Verschluss der Bauchschlagader im Bereich ihrer Aufzweigung in die Beckengefäße (Aortenbifurkation). Das Leriche-Syndrom soll schnellstmöglich behandelt werden, da es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt. Eine beidseitige Oberschenkelamputation kommt bei diesem Syndrom häufig vor.

 

Gefäßanomalien

Die Fehlbildungen können sämtliche Gefäße betreffen. Je nach betroffenem Gefäßsystem werden die Angiodysplasien in folgende Kategorien eingeteilt:

Venös: die häufigste Form der Gefäß-Missbildung (70% der Fälle)
Lymphatisch: (13% der Fälle)
Kapillär: (10% der Fälle) auch Feuermal genannt
Arteriovenös: (7% der Fälle) es handelt sich um krankhafte Verbindung zwischen Arterien und Venen.

Das Klippel-Trénaunay-Syndrom ist eine Mischung aus einer angeborenen Gefäß-Fehlbildung und weiteren Anomalien. Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine typische kombinierte Angiodysplasie im Sinne einer kapillär-lymphatisch-venöse Malformation mit einem generell vermehrten Wachstum der gesamten betroffenen Extremität.

Außerdem können Blutgefäße in unterschiedlichsten Körperregionen und Organen wie Hirn, Herz, Lunge, Bauchorgane, Muskulatur sowie Knochen fehlgebildet sein.

Angeborene Gefäß-Tumore:
„Hämangiom“ ist das häufigste Krankheitsbild
Die angeborene Gefäßtumore sind entweder gutartig oder bösartig. Diese Tumore werden früh im Kindesalter bemerkt. Der häufigste gutartige Tumor ist das Hämangiom. Es entsteht meist in den ersten zwei Lebensmonaten, bildet sich aber oft wieder spontan zurück.
Im Gegensatz zu Gefäß-Missbildungen. Seltener sind lokal aggressive und bösartige Gefäßtumore wie das Angiosarkom.

 

Thrombosen und Lungenembolie

Eine Thrombose ist eine häufige Ursache eines Gefäßverschlusses durch ein Blutgerinnsel. Am häufigsten entstehen die Thrombosen in den Beinvenen. Die wichtigen Symptome einer Thrombose sind Schwellung, Schmerzen, eine rote oder bläuliche Verfärbung der Haut, Spannungsgefühl am Bein, Überwärmung und Fieber.

Eine Thrombose ist aus zwei Hauptgründen gefährlich:

  • Ein Teil des Gerinnsels kann sich lösen und in andere Organe ein Gefäßverschluss verursachen (Embolie). Das eingeschwemmte Material (Embolus) führt zu einem teilweisen (partiellen) oder vollständigen Verschluss eines Gefäßes.
  • Ein thrombotisch- bzw. embolischer Verschluss eines Gefäßes kann je nach Lage und Anatomie eine lebensbedrohliche Situation wie beispielsweise im Bereich der Lungenarterien (Lungenarterienembolie) verursachen.

Die Therapie einer Thrombose soll sofort begonnen werden. Unabhängig von der Lokalisation der Thrombose, soll eine Therapie mittels Blutverdünner in therapeutische Dosierung fortgesetzt werden. Die Diagnose wird durch Bestimmung eines D-Dimere-Werts sowie Durchführung einer Ultraschalluntersuchung festgelegt.
D-Dimere sind Spaltprodukte von Fibrin, einem wichtigen Eiweiß zur Blutgerinnung. Bei einem negativen Wert kann eine Thrombose ausgeschlossen werden. Wenn der Wert positiv bzw. hoch wäre, stellt ein Hochverdacht auf Thrombose dar, sodass eine Kompressionssonographie zur Abklärung durchgeführt werden soll. Bei bestehendem Verdacht kann eine Phlebographie (Venöse Darstellung mittels Kontrast-Mittel) durchführen. In der Phlebographie können die sämtlichen Venen genau dargestellt werden. Hier kann eine Thrombose sicher diagnostiziert werden.

Im Rahmen der Therapie einer Thrombose sollte sofort mit der Kompressionstherapie begonnen werden, um sowohl die Schwellung zu bekämpfen als auch und die Funktion der tiefen Vene fördern zu können.

Eine Kompressionstherapie sollte mittels Kurzzugbinde durchgeführt werden. Im Verlauf und nach Reduktion der Schwellung kann die Anpassung der Kompressionsstrümpfe erfolgen.      

Unter Antikoagulationstherapie kann die Thrombose langsam aufgelöst werden und eine Rakanalisation der Venen passieren, so dass die Kontrolluntersuchungen zur Optimierung und Anpassung der Therapie notwendig sind.
Eine operative Behandlung einer venösen Thrombose wird streng und individuell indiziert.
Eine tiefe Beinvenenthrombose kann im Verlauf weitere Folgen haben und eine Dysfunktion der Venenklappen verursachen.

 

Chronische venöse Insuffizienz (CVI)

Die chronisch venöse Insuffizienz oder auch Beinvenenschwäche ist eine Dysfunktion der Vene mit Einschränkung der Bluttransport nach oben. Es kommt zu einem krankhaften Blutrückfluss. Hierdurch können verschiedene Beschwerden wie Schwellung, Schmerzen und Schwere Beine auftreten. Eine sekundäre chronische venöse Dysfunktion (Insuffizienz) wird durch einige Krankheiten verursacht, die zu venösem Hochdruck führen. Beispielsweise eine CVI tritt häufig nach einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) aufgrund einer Schädigung der Venen oder einer Insuffizienz der Venenklappen ein. Die Diagnose wird aufgrund der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Duplex-Sonographie gestellt. Weitere apparative Diagnostik wie Venen-Verschluss-Plethysmographie (VVP) oder Lichtreflexionsrheographie (LRR) können ausführliche Informationen zur Abklärung einer CVI übermitteln. Manchmal können in Folge einer CVI die Ulzerationen am Bein entstehen. Die Behandlung einer CVI besteht aus Kompression, Wundversorgung und selten chirurgischem Vorgehen. Die Prävention erfordert eine adäquate Behandlung der TVT und Kompressionsstrümpfe.

Symptome der CVI:
Frühstadium:

  • Besenreiser, Krampfadern
  • Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen
  • Krämpfe am Bein insbesondere im Bereich der Wade
  • Juckreiz, Kribbeln und Brennen vor allem im Unterschenkelbereich
  • Schwellung der Beine (Beinödeme)

Fortgeschrittene Stadien:

  • Hautveränderungen im Sinne einer dunklen Verfärbung der Haut (Hyperpigmentierung)
  • Rötung und Stauungsekzeme
  • Wundheilungsstörung
  • Nicht heilende Beingeschwüre und offene Beine (Ulcus cruris)

 

Postthrombotisches Syndrom (PTS)

Das postthrombotische (postphlebitische) Syndrom ist eine symptomatische chronische venöse Insuffizienz.
Das Risiko für ein postthrombotisches Syndrom steigt nach Thrombosen im Bereich der Kniekehle, des Oberschenkels und besonders im Beckenbereich ein.
Bei wiederkehrenden Thrombosen oder wenn eine Thrombose nicht ausreichend mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt wurde, kann das Risiko eines postthrombotischen Syndroms erhöhen.
Die weiteren Risikofaktoren sind starkes Übergewicht, Rauchen, andere Venenerkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern und höheres Alter.

Die Behandlung des PTS ist nicht leicht und benötigt ausreichende Erfahrung. In dem Fall werden jedes Jahr neue Möglichkeiten in Literaturen dargestellt.

 

 

Lipödem

Das Lipödem ist eine Kombination aus Störung der Fettverteilung und unkontrollierter Fettvermehrung.
Das Lipödem involviert vor allem die Beine, die Hüfte, das Gesäß und in einigen Fällen auch die Arme.
Abhängig vom Stadium kann oft nur eine OP die Symptome lindern.

Rund 3,8 Millionen Fälle in Deutschland sind betroffen. Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung und glauben, dass das Lipödem eine Folge von falscher Ernährung und zu wenig Bewegung ist. Erst in den vergangenen 20 Jahren ist das Lipödem zunehmend ins Bewusstsein von Medizinern und Gesellschaft gerückt.

Die genauen Ursachen des Lipödems sind unklar. Als Ursache des Lipödems kann ein hormoneller Auslöser angenommen werden, da die ersten Symptome meist in der Pubertät oder nach Schwangerschaften auftreten. Die Neigung zum Lipödem scheint vererbbar zu sein.

Das Lipödem verläuft in drei Stadien:

  • Stadium I: Gleichmäßige Verdickung der Unterhautschicht.
  • Stadium II: Unebenheiten der Hautoberfläche und knotenförmiger Oberschenkel
  • Stadium III: Zunahme der Verhärtung der Gewebe mit ausgeprägten Fettwülsten. Es führt zu einer Behinderung beim Gehen.

Hauptbeschwerde der Patienten sind Spannungs- und Schweregefühl in den Beinen insbesondere abends.

Wichtig zu wissen: Im Stadium III werden die OP-Kosten von Krankenkassen übernommen.

Lymphödem

Wenn die Lymphgefäße verletzt oder blockiert werden, kann die Lymphflüssigkeit nicht abfließen und sammelt sich im Gewebe an. Es spielt keine Rolle in welchem Körperregion, kann eine Lymphabflussstörung zu einer Schwellung führen. Diese Schwellung wird Lymphödem genannt.
Es gibt primäre und sekundäre Lymphödeme. Eine angeborene Fehlbildung der Lymphgefäße führt zu einem primären Lymphödem. Bei einem sekundären Lymphödem handelt es sich um eine im Laufe des Lebens erworbene Schädigung des Lymphgefäßsystems.
Primäre Lymphödeme treten mit einer Häufigkeit von 0,5 Prozent auf, so dass es in Deutschland ca. 40.000 primäre Lymphödeme geben dürfte.
Sekundäre Lymphödeme sind doppelt so häufig und entstehen meist als Folge einer Lymphknotenoperation und/oder Bestrahlung an den Extremitätenwurzeln wegen Krebserkrankung.

Häufig kommt es bei einem Lymphödem zu folgenden Beschwerden:

  • Schwellungen
  • Schmerzen
  • Spannungsgefühl
  • Schweregefühl
  • Hautveränderungen
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit

Die Behandlung eines Lymphödems beinhaltet:

  • manuelle Lymphdrainage
  • Kompressionstherapie, zum Beispiel mit Kompressionsstrümpfen
  • Sport und Bewegung, insbesondere Gruppengymnastik und Rehasport
  • Hautpflege und Hautschutz, etwa mit feuchtigkeitsspendenden Cremes

Durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT-Untersuchung kann ein Lymphödem diagnostiziert werden.

 

 

Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS)

Das Thoracic Outlet Syndrom entsteht durch einen mechanischen Druck auf Nerven, Arterien und Venen zwischen 1. Rippe und Schlüsselbein im Bereich der Schulter. Je nachdem, welche Struktur in erster Linie zwischen den beiden benachbarten Knochen eingeklemmt wird, ergeben sich ganz unterschiedliche Beschwerden (Symptome), die auf ein TOS hindeuten können.
Eine richtige Diagnose kann im Falle des Thoracic-Outlet-Syndroms äußerst schwierig sein. Viele Patienten werden jahrelang von einem Arzt zum anderen geschickt, ohne dass die Ärzte wirklich herausfinden, um was es sich genau handelt.

Es gibt drei verschiedene Arten vom TOS:

  • Neurogenes Thoracic Outlet Syndroms
    • Die Patienten leiden in diesem Fall an Arm- und Schulterschmerzen, Kribbelparästhesien am Vorderarm und in den Fingern sowie Taubheitsgefühl bis hin zum Kraftverlust in der Hand. Die Diagnostik ist in diesem Fall etwas schwierig und Hier sollen andere Grunde zuerst ausgeschlossen werden.
  • Arterielles Thoracic-Outlet-Syndrom
    • Auftritt durch Kompression der Armschlagader. Die Diagnostik ist etwas einfacher. Bei Kompression der Arterie werden die typischen Beschwerden wie Kribbelsensationen und Kältegefühl bei Überkopfarbeit auftreten.
    • Die Einengungen, thrombotischen Ablagerungen und schließlich arteriellen Erweiterungen in diesem Bereich (Aneurysma) können auftreten. Es kann dadurch zu einer Embolie führen.
  • Venöses Thoracic Outlet Syndrom
    • Das venöse TOS ist die seltenste Form dieser Erkrankung. Die akute Thrombose der Armvene nennt man auch Effort-Thrombose und Paget-von-Schroetter-Syndrom. Es entsteht eine akute Armschwellung und Blauverfärbung. Mittels Ultraschalluntersuchung lässt sich eine Armvenenthrombose feststellen. Durch entsprechende Blutverdünnung kann diese Armvenenthrombose häufig zumindest partiell wieder eröffnet werden.

Das TOS wird operativ und durch Entfernung der ersten Rippe durchgeführt.

 

Dr. Puoria Sabetian

  Ihr Facharzt für Gefäßchirurgie und Phlebologie

  Pouria Sabetian

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